Den ersten Schritt aus der Krise sind die Sportfreunde Siegen ohne neuen Trainer gegangen. Am Sonntag feierten sie beim 4:1 bei der SpVgg Erkenschwick den lang ersehnten ersten Saisonsieg mit dem Sportlichen Leiter Ottmar Griffel als Interimslösung an der Seitenlinie.
Tags darauf steht fest, wer den Westfalen-Oberligisten langfristig wieder zum Erfolg führen soll. Thorsten Nehrbauer ist der neue Trainer der Siegener. Er folgt auf Patrick Helmes, von dem sich der Verein vor genau einer Woche getrennt hatte. "Ich freue mich total, bei einem absoluten Traditionsverein arbeiten zu dürfen", sagt der 45-Jährige zu seiner neuen Aufgabe.
Seit dem Ende der Vorsaison war Nehrbauer ohne Verein. Bis dahin hatte er Siegens Stadtnachbarn 1. FC Kaan-Marienborn trainiert. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga in die Kreisliga C endete Nehrbauers Zeit bei den Känern gezwungenermaßen. Zuvor hatte er den Klub zum Aufstieg und dann auf den fünften Tabellenplatz der Regionalliga geführt.
Neben Kaan-Marienborn, wo Nehrbauer auch schon von 2014 bis 2019 tätig war, trainierte Nehrbauer den Bonner SC und TuS Homburg. Während seiner aktiven Zeit bestritt der Ex-Profi unter anderem 132 Zweitliga-Partien für Fortuna Düsseldorf, Mainz 05 und den 1. FC Saarbrücken.
"Thorsten hat in seinen bisherigen Stationen bewiesen, dass er mit seiner akribischen Arbeit und seiner Fußballphilosophie den Spielstil einer Mannschaft prägen kann und es versteht, diese weiterzuentwickeln", sagt Siegens Vorstandsvorsitzender Roland Schöler. "Umso mehr freuen wir uns, dass die Gespräche in der vergangenen Woche so schnell zu einer Einigung geführt haben."
Bei den Sportfreunden soll Nehrbauers Engagement wieder glücklichere Zeiten einläuten. Vergangene Saison waren sie beinahe abgestiegen. Auch der Start in die neue Saison misslang, mit der Trennung von Helmes zogen die Verantwortlichen Konsequenzen.
Nach dem Befreiungsschlag gegen Erkenschwick gastiert Siegen bei Nehrbauers Debüt beim TuS Bövinghausen (Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr). Zahlreiche Spieler aus seinem neuen Kader kennt der A-Lizenzinhaber bereits. Mit Mats-Lukas Scheld, Arthur Tomas, Daniel Waldrich, Julian Bibleka und Kevin Krumm war im Sommer ein Quintett von Kaan-Marienborn ins Leimbachtal gewechselt.